Interview mit Hauptdarsteller Paul Klöpper

 

Wie kam es zur Zusammenarbeit mit Regisseur Erik Schiesko?

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Maik (Paul Klöpper) ist genervt von seiner Umgebung und möchte die Stadt verlassen.

© Thori, 2010

Erik und ich kennen uns aus unserem gemeinsamen Freundeskreis. Er hat mich auf seiner eigenen Party einfach überrumpelt und gefragt, ob ich in seinem nächsten Film mitspielen möchte. Ich hab zugesagt. Und wenig später haben wir angefangen zu proben.

Ich kannte schon seine bisherigen Projekte und war deshalb nicht abgeneigt, in einem seiner Filme mitzuwirken. Für mich war die Entscheidung also schnell klar, als Erik mich fragte. Wobei ich zugeben muss, dass ich anfangs äußerst skeptisch gegenüber meiner Spielleistung war.

War es Eure erste gemeinsame Filmarbeit?

Nicht ganz... Bevor Erik mich gefragt hat, hab ich in dem Film "Nur ein kurzer Augenblick" von Clemens Schiesko (Eriks Bruder) mitgespielt. Es bleibt also in der Familie. Allerdings war das damals nur eine Nebenrolle, in der mir nicht allzu viel abverlangt wurde.

In Eriks Film spiele ich Maik, einen der beiden Hauptcharaktere. Die zweite Rolle übernahm Martin Krüger, der über deutlich mehr Erfahrung verfügt als ich, was meine Skepsis noch verstärkte. Doch da sich Erik sicher war, mit mir zu arbeiten, verliessen mich meine Zweifel recht schnell. Im Nachhinein muß ich sagen, dass es mir großen Spaß gemacht hat, in diesem Film mitgespielt zu haben.

Wie würdest Du Deinen Filmcharakter beschreiben?

Maik ist ein 19jähriger junger Mann mit festen Zielen für sein Leben, die er mit allen Mitteln verfolgt. Er ist egoistisch und ein ziemlich mieser Typ, der keine wirklichen Freunde hat. Sein Job als DJ und seine lässige Art sind alles, was er in seinem Leben hat und das reicht Maik auch völlig aus. Etwas anderes will er gar nicht. Die Freundschaft zu Paul ist keine. Er nutzt ihn eiskalt aus und sieht das selber als vollkommen normal an. Sein Traum, endlich raus zukommen aus den Plattenbauten, ist so manifestiert, dass er auch ohne mit der Wimper zu zucken über Leichen gehen würde, um ihn zu verwirklichen.

Wieviel von Dir steckt in Maik? Und welche Eigenschaften von Maik stecken in Dir?

Hoffentlich nicht zu viele...

Ein erster Unterschied zu Maik: Ich wohne in keiner Plattenbausiedlung. Ansonsten bin ich ein Mensch, der auch allein gut zurecht kommt und sich zu beschäftigen weiß. Ich bin auch oft nicht der netteste zu meinen Freunden.

Da ich zurzeit Zivildienstleistender bin, weiß ich, daß ich über deutlich mehr Einfühlungsvermögen als Maik verfüge. Ich unternehme viel, nahezu jeder Nachmittag ist gefüllt mit meine Freunden.

Ich hab zwar ebenso feste Ziele und Träume wie Maik, doch würde ich nie andere ausnutzen, um meine Ziele zu erreichen. Im Film ist ja sein „Freund“ Paul ruhig und Maik unterworfen. Das passt nicht zu mir. Ich bin meist aufgedreht, hab Spaß und rede viel.

Was waren vor oder während der Dreharbeiten die größten Herausforderungen?

Mit Sicherheit war die größte Herausforderung der Winter. Er hat uns viel Zeit und Nerven während des Drehs gekostet. Da wir einige Szenen nachts gedreht haben, ging ein Drehtag dann schon mal bis um 5 Uhr morgens. Dick eingepackt mit warmen Sachen, half dann nur noch warmer Tee, um gegen die Minusgrade anzukommen. Dabei immer gut auszusehen vor der Kamera war nicht immer leicht.

Die Kälte sorgte dann auch für weitere Probleme. Die wichtigsten Filmutensilien waren zwei Mopeds, die aber durch die Kälte beide nicht mehr funktionieren wollten. Das wiederum bedeutete eine Verlängerung der Dreharbeiten, da wir an mehreren Wochenenden nachdrehen mussten. Ursprünglich war ja nur ein Wochenende eingeplant.

Auch mein eigenes Auto wollte nicht so recht, was mich ebenfalls Zeit und Nerven gekostet hat.

Wie verlief die Zusammenarbeit mit der kleinen Mira?

Was heißt hier klein?...

Ich muss sagen, es hat großen Spaß gemacht, mit Mira zu arbeiten. Sie hat mich sehr beeindruckt, daß sie so hemmungslos mitgemacht hat trotz Kälte und langer Drehdauer. Mira hat sich große Mühe gegeben und hat wirklich trotz der gefühlten tausend Einstellungen toll gespielt, was sicherlich nicht einfach ist bei einem solchen Perfektionisten wie Erik Schiesko.

Welche Erwartungen hast Du an den fertigen Film?

Ich bin schon gespannt, mich zu sehen und will herauszufinden ob meine Zweifel begründet oder unbegründet waren. Ansonsten habe ich keine besonderen Erwartungen. Ich freue mich auf das, was da kommen wird.

 

Kurzbiografie:

Paul Klöpper ist Jahrgang 1991. Nach Beendigung seines Abiturs trat er seinen Zivildienst an. Erste Filmerfahrungen sammelte er als Nebendarsteller in dem Kurzfilm „Nur ein kurzer Augenblick“. Die Rolle des Maik in dem Film „Schmellwitz“ war seine erste Hauptrolle in einem Film.

 

Film:

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